Amerika fuer 10 Monate

Hey Leute,
ich schreibe diesen Blog fuer Interessierte. Das koennen Freunde, Feinde, Stalker oder auch einfach jene sein, die sich ueber ein Auslandsjahr informieren wollen. Ich versuche relativ frequent neues zu schreiben, aber ich werde keine Garantien geben, dass ich zu diesem oder jenem Zeitpunkt soundsoviele Eintraege verfasst habe. Wenn ihr Fragen habt, koennt ihr sie mir schreiben und wenn ihr damit einverstanden seid, kann ich auch ueber einige von euren Fragen schreiben, wenn euch etwas besonders interessiert!

MfG,
Lennart

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Mittwoch, 26. Oktober 2011

I'm leaving today

Hey,
heute, da fliege ich nach New York. Ich werde da dann 4 volle tage sein und am 5 wieder nach Seattle fliegen! Ich werde vermutlich keine Chance haben zu bloggen, aber danach kommt vermutlich ein grosser Eintrag ueber die ganze Reise! Ich wollte immer schon nach new York und jetzt ist es endlich soweit und deswegen freue ich mich sehr darauf! Ich versuch mal mit meiner Kamera ein paar Bilder zu machen,. aber die Kamera ist wahrlich schlecht, so ich werde vielleicht nicht so viele machen! Gruss,
ennart der Englische Entenjaeger

Sonntag, 23. Oktober 2011

Bildung

Hey, das gibt mal wieder was neues von mir. Ich wollte mal genauer auf das Thema Bildung eingehen. Vorweg: Ich kann natürlich nur von meiner Region berichten, wer weis ob das überall so ist, aber generell dürfte das so stimmen. Generell würde ich nicht sagen, dass Amerikaner "dumm und ungebildet" sind, was ja durchaus ein Vorurteil ist. Ich würde eher sagen, dass sie einfach "anders" schlau sind. Was ich damit meine ist, dass man in Deutschland im Grunde drei verschiedene Level abschließen kann (Universität mal ausgeschlossen) Hauptschule, realschule und Gymnasium. Hier in den Vereinigten Staaten kann man ohne Probleme 3 Naturwissenschaften als IB-Kurs ( Schwerer Kurs, der auf das College vorbereitet ) nehmen und keine einzige Fremdsprache beherrschen. Das heisst, hier kann man sich mit den Alter von 13 Jahren schon komplett auf ein Fachgebiet spezialisieren. Allerdings wird von den Universitäten schon ein Minimum von 4 verschiedenen Kursen gefordert, aber das ist egal wenn man wirklich gut in einem fach ist, dann interessiert das auch keinen mehr.

Soviel zur Schule. Was wirklich auffällt ist das die Amerikaner in den seltensten Fällen eine oder gar mehrere Fremdsprachen beherrschen. Ich gehe hier zum Beispiel in den höchsten Französischkurs und wenn ich das jemandem erzähle ist das immer ein ziemlicher Pluspunkt. In Naturwissenschaften sind sie ziemlich gut und in Sport sowieso, weil das einfach dazu gehoert hier in der High-School. In Sachen Geschichte und Politik sind sie ganz stolz, wenn sie etwas über US-Geschichte wissen, aber über den Tellerrand schauen die wenigsten (abgesehen von IB-Schülern) raus. Das ist so das gröbste zusammengefasst.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Gastfamilienwechsel Teil 5

Nach etwas laenger als einer Woche bin ich dann zu Freunden meiner zweiten Gastfamilie gezogen. Ein Mann und eine Frau, die beiden leben nur eine Strasse weiter, also werde ich vielleicht noch relativ viel kontakt zu meiner zweiten Gastfamilie haben. Die beiden sind ziemlich nett zu mir. Er laeuft Marathons und sie kocht leidenschaftlich gerne. Hier bin ich jetzt seit knapp zwei Wochen und es geht mir insgesamt ziemlich gut. Nach etwa 3 Wochen nach meinem Rausschmiss habe ich mich wieder einigermassen aklimatisiert. An dieser Stelle gruss an alle auch an meine liebe Oma, die meinen Blog liest, was ich wirklich sehr nett finde. Auch an alle anderen danke fuer das Lesen des Blogs. Von jetzt an werde ich vermutlich wieder ueber das taegliche Leben schreiben anstatt ueber meine situation hier. Bis dahin viele Gruesse.

Samstag, 15. Oktober 2011

Gastfamilienwechsel Teil 4

Die naechste Woche war verglichen zu dem was ich zuvor erlebt hatte paradiesisch. Wir sind am ersten Tag auf das Boot der Familie gegangen und auf dem See rumgefahren, dann waren wir essen. Am naechsten Tag mussten der Familienvater, sein Sohn und ich das Boot in Sicherheit bringen, da es verhaeltnismaessig hohe Wellen gab, die das Boot schon teilweise zerstoert hatten. Die anderen tage waren ziemlich easy, damit meine ich, dass es kaum Regeln gab oder viel Schulstress. Ich hatte einen Gastbruder, eine Gastschwester und eine Gast-Gastschwester aus Frankreich. Ich habe auch die grosseltern kennengelernt, die auch sehr nett zu mir waren. Das war wirklich eine ziemlich gute Zeit. Aber ich konnte nicht das ganze jahr bei ihnen bleiben, da sie ja schon das maedchen aus Frankreich hatten. Deswegen musste ich relativ bald wieder umziehen, zu meiner dritten Gastfamilie.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Gastfamilienwechsel Teil 3

Am naechsten Morgen bin ich dann in die Kueche und irgendwie hat meine "Gastmutter" spitz bekommen, dass ich an diesem Abend zu Freunden gehen wuerde und hat mich dann erstmal angeschrien und gesagt, dass ich keine "Erlaubnis" habe, die Nacht woanders zu verbringen, es sei denn ich wuerde auch alle meine Sachen mitnehmen. Das war mein Plan, also sagte ich ihr, dass ich das auch vorhabe. Dann kam der einzige Moment, in dem mich mein "Gastvater" gerettet hat (MEIN HELD) (Achtung, Ironie). Meine "Gastmutter" wollte naemlich, dass ich ausziehe, noch bevor die Schule anfangen wuerde. Das haette geheissen, dass ich etwa 7 Minuten gehabt haette um alle meine Sachen zusammen zu packen. Glueklicherweise konnte ihr "Ehemann" sie noch davon abhalten. Der tag in der Schule war ziemlich schlimm, weil ich diese Frau natuerlich nicht einschaetzen konnte und ich mir definitiv vorstellen konnte, dass sie in mein Zimmer kommen koennte und alles kaputthauen wuerde. Ausserdem wurde ich in meiner Schule zu einem der Schulleiter gerufen, weil er wollte, dass ich die Schule nicht mit in diese Angelegenheit reinziehe. Als ich dann nach hause kam habe ich einfach gepackt und bis 4:30 gewartet. Dann kam meine Area Rep. und er hatte Smaltalk mit meiner Gastfamilie, was ich auch ziemlich komisch fand, aber in dem moment war mir nur wichtig, dass ich so schnell wie moeglich aus dem haus rauskomme. Meine "Gasteltern" sind dann weggefahren um sich mit Freunden zu treffen. Etwa 10 Minuten spaeter kam dann der Vater besagter Freundin bei deren Familie ich schlafen konnte. Vorerst.

Als ich in ihr Haus kam habe ich das Zimmer vom Sohn bekommen, was ich einfach nur unglaublich nett fand. An diesem Abend habe ich dann gesehen, wie es sein kann und sein sollte, wenn man so ein Programm mitmacht.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Gastfamilienwechsel Teil 2

Am naechsten Morgen bin ich besonders meiner "Gastmutter" aus dem Weg gegangen. Ich bin dann in die Schule gegangen und habe einem "ausgewaehlten" Kreis von Leuten von meinem gestrigen tag erzaehlt, darunter mein aeusserst netter Englisch Lehrer, meine Zustaendige an meiner Schule, einem Freund, der Deutsch Lehrerin an der Schule und relativ vielen anderen, da ich moeglichst viele Meinungen hoeren wollte. Der Tag war ironischerweise ziemlich gut, da mir zum Beispiel endlos viele Leute gesagt haben, dass ich ihnen Leid tue, mir einige versicherten, dass nicht alle Amerikaner "so" sind. Was mich wirklich fasziniert hat war die tatsache, dass mir schon am ersten Tag fuenf Leute angeboten haben, bei ihnen zu schlafen. Das war ein wirklich gutes gefuehl und hat mir auch amerikanische menschen naeher gebracht. Denn, wenn man mal ehrlich ist, das wuerde in Deutschland nicht einfach so gehen, so ganz ohne Bedenkzeit. Ich bin dann relativ angespannt nach "Hause" gegangen und bin wortlos in mein Zimmer gegangen und habe angefangen zu packen, da mir am Mittwoch eine Freundin angeboten hat, bei ihrer familie zu bleiben, was ich normalerweise nicht machen wuerde, weil ich niemandem zur last fallen moechte. In diesem Fall aber wusste ich, dass diese Frau die sich meine "Gastmutter" nannte unberechenbar war und ich so schnell wie moeglich das haus verlassen sollte. Spaeter an dem tag, ich hatte schon etwa 3/4 gepackt (ja, ich war echt gut) kam mein "Area representative", also der mann der sich hier um mich kuemmern sollte vorbei und wir fuhren zu zweit zu seinem Haus und haben meine Situation besprochen. In diesem Gespraech hab ich einige neue informationen erhalten und einige neue Informationen weitergegeben. Was ich zum beispiel nicht wusste war, dass die Familie jetzt aus dem System der Agentur entfernt wurde. Das hoert sich zwar erstmal super an, aber wenn man den Fakt betrachtet, dass ich die ganze geschichte ja auch nur haette erfunden haben koennen und die Leute nett zu mir waren, ich aber trotzdem aus IRGENDEINEM Grund die Familie haette wechseln wollen, dann muss man mal kurz nachdenken, wieso die Agentur die familie aus dem System rausnimmt, ohne auch nur einmal vorher mit ihr gesprochen zu haben oder die Situation zu begutachten. Das ist der grund warum ich glaube, dass die Familie der Agentur schon als "nicht perfekt" bekannt war und sie es nur noch einmal mit ihr versuchen wollten. Wenn man sich dann klar macht, dass diese "Gastfamilie" bisher 4 Austauschschueler hatte von denen 2 ihr Auslandsjahr nicht komplett bei dieser familie verbracht haben, fragt man sich doch, wer da wohl gepennt hat. Was mein Area Representative noch nicht wusste war, dass mein "Gastvater" glaubt, dass meine "Gastmutter" psyichische Stoerungen hat und dass er gar keinen Austauschschueler haben wollte, weil er glaubt, dass seine frau alt wird. Ich denke, dass die familie einmal gecheckt wurde, als sie zum ersten mal einen Gastschueler hatten, wer weiss wie lange das her ist und dass seitdem niemand von der organisation mehr einen Fuss in das Haus von ihnen gesetzt hat. Ich habe dann mit seiner Familie zu abend gegessen und bin um 9 dann wieder bei meiner "Gastfamilie" gewesen. Hier hat schon jeder geschlafen, daher konnte ich niemandem mitteilen, dass diese Nacht meine letzte dort sein wuerde.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Gastfamilienwechsel

Hallo Leute,
wie einige ja schon bemerkt haben habe ich in den letzten Wochen kaum etwas geschrieben. Der Grund dafuer ist nicht wirklich banal. Als ich am Mittwoch den 21. September zu meiner "Gastfamilie" nach Hause kam, war zuerst alles wie immer. Meine "Gastmutter" noch auf der Arbeit und mein Gastvater hat auf dem Sofa geschlafen. Als ich mir dann mein Muesli gemacht jhabe kam dieser in die Kueche und sagte mir, dass er "sowas aehnliches wie schlechte Nachrichten" fuer mich hat. Der geneigte Leser mag nun denken, dass mir in dem Moment alle moeglichen Gedanken durch den Kopf geschossen sind. Das war aber lustigerweise nicht der Fall. Zwar kam mir die Pause zwischen dieser Aussage und der folgenden wie eine Ewigkeit vor, aber etwas wirklich gravierendes habe ich vermutlich nicht erwartet. "Meine Frau will, dass du ausziehst. Sie hat das wohl schon mit deinem Zustaendigen hier besprochen und sie will, dass du so schnell wie moeglich ausziehst, was sagst du dazu?"

Ihr koennt euch mit Sicherheit nicht vorstellen, was ich in dem Moment gedacht habe. Glaubt mir, das war echt eine aussergewoehnliche Erfahrung fuer mich. Wenn ich dieses Gefuehl beschreiben muesste waere es vermutlich eine Mischung aus Ueberraschung, Verachtung, Belustigung, Verwirrung, Unwissenheit und einem kleinen Funken Hass. Ich achte auf meine Wortwahl, aber ich denke, dass dieses Gefuehl nicht komplett ohne Hass auskommen kann. Von diesem Zeitpunkt aus hat mein Gehirn eine sagenhafte Geschwindigkeit aufgenommen und jetzt sind mir die tausend verschiedenen Gedanken wirklich durch den kopf geschossen. Deshalb habe ich meinen "Gastvater" auch unterbrochen bevor er seinen Satz beenden konnte. Ich habe natuerlich erstmal nachgefragt, im Glauben bei ihm seien ein paar Sicherungen durchgebrannt. Falsch geglaubt. Er hat mir erstmal erklaert, dass er die "Entscheidung" nicht verstehen koenne, da er mich sehr moege, aber er natuerlich nicht seiner Frau widersprechen koenne. Daraufhin gab es eine Diskussion in der ich ihn mit Fragen bombadiert habe, was ich denn bitte falsch gemacht habe. Seine Antwort war jedes einzelne Mal die selbe. "Ich weiss es nicht". Eines ist klar. Entweder, er wollte einfach nur keinen grossen Streit mit mir, oder er hat die Wahrheit gesagt und vertritt die Meinung seiner Frau wirklich nicht. Ich weiss es nicht und ehrlich gesagt will ich es auch gar nicht wissen. Nach ein paar Stunden bin ich dann erstmal aus dem Haus raus gegangen, weil ich mich in dem Moment wirklich leer gefuehlt habe. Ich habe naehmlich gewusst, was passiert, wenn meine "Gastmutter" nach Hause kommen wuerde. Ich wuerde zwei Moeglichkeiten haben. Entweder mich bei ihr entschuldigen um einem Streit auszuweichen oder einfach zu sagen, was ich denke. Ratet mal, wofuer ich mich entschieden hab.

Als ich dann wieder ins Haus bin habe ich mich sofort an den kuechentisch gesetzt, wo meine "Gastmutter" auf mich gewartet hat. Es folgte die wohl laecherlichste Diskussion meines bisherigen lebens. Zuerst wollte sie mir 'erklaeren" warum sie diese Entscheidung getroffen hat. Sie fing damit an, mich zu fragen, warum ich oefter nicht die Lebensmittel essen wollte, die sie mir anbot. Von meinem heutigen Standpunkt aus, haette ich ganz einfach die Wahrheit sagen koennen, naemlich dass ich einfach nicht so sehr auf Haare in meinem Essen stehe. Das haette sie aber sowieso nicht verstanden, da sie ja dieses problem nicht hat. Wenn man sowieso schon Haare auf den Zaehnen hat, ist das sicherlich nicht so dramatisch. Dann hat sie mich gefragt, wieso ich ueberlegen wollte ob ich zu einem Fussball Spiel mitgehen wollte. Dazu die Geschichte: An diesem morgen wurde ich in das "arbeitszimmer" gerufen und gefragt, ob ich an irgendeinem Wochenende zu einem Fussballspiel gehen wolle. Ich hatte prinzipiell nichts dagegen, wollte aber vorher noch meine termine checken, da es in Deutschland ja definitiv ueblich ist mal mindestens das Wochenende zu lernen, wenn man zum beispiel 3 Arbeiten schreibt. Als ich grade aus dem Zimmer gehen wollte wurde ich angeschriehen, was mir denn einfaelle und was denn mit mir los sei. Was koenne es denn schon wichtiges geben? Ich habe ihr in einem moderaten Ton meine Befuerchtung geschildert, dass ich nicht genug zeit zum lernen haben koennte. Das wollte sie nicht hoeren und hat mich aus dem Raum geschickt.

Die Diskussion ging weiter, wurde immer peinlicher und erreichte ihren Hoehepunkt als ich meinen "Gastvater" holen musste, da er bestaetigen sollte ob meine "Gastmutter" irgendetwas gesagt hat oder ob ich sie anluegen wuerde. Die Antwort ging wieder auf mein Konto.

Ich habe mich in der "Diskussion" gefuehlt wie der einzige Erwachsene im Haus. Mein "Gastvater" war eines von diesen kindern das keine Beachtung bekommt und deswegen die Drecksarbeit fuer die Selbstbewussteren kinder macht, in diesem Fall die schlechte nachricht ueberbringen und meine "Gastmutter" war das fiese kind das keiner mag und das sich deswegen auf moeglichst eklige Weise an den menschen raecht. Sie ist das kind, dass ihre Mama (in dem Fall meinen "Gastvater") holen muss, um Bestaetigung zu erhalten.
Es war laecherlich!

Germany vs USA