Amerika fuer 10 Monate
MfG,
Lennart
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Mittwoch, 26. Oktober 2011
I'm leaving today
Sonntag, 23. Oktober 2011
Bildung
Hey, das gibt mal wieder was neues von mir. Ich wollte mal genauer auf das Thema Bildung eingehen. Vorweg: Ich kann natürlich nur von meiner Region berichten, wer weis ob das überall so ist, aber generell dürfte das so stimmen. Generell würde ich nicht sagen, dass Amerikaner "dumm und ungebildet" sind, was ja durchaus ein Vorurteil ist. Ich würde eher sagen, dass sie einfach "anders" schlau sind. Was ich damit meine ist, dass man in Deutschland im Grunde drei verschiedene Level abschließen kann (Universität mal ausgeschlossen) Hauptschule, realschule und Gymnasium. Hier in den Vereinigten Staaten kann man ohne Probleme 3 Naturwissenschaften als IB-Kurs ( Schwerer Kurs, der auf das College vorbereitet ) nehmen und keine einzige Fremdsprache beherrschen. Das heisst, hier kann man sich mit den Alter von 13 Jahren schon komplett auf ein Fachgebiet spezialisieren. Allerdings wird von den Universitäten schon ein Minimum von 4 verschiedenen Kursen gefordert, aber das ist egal wenn man wirklich gut in einem fach ist, dann interessiert das auch keinen mehr.
Soviel zur Schule. Was wirklich auffällt ist das die Amerikaner in den seltensten Fällen eine oder gar mehrere Fremdsprachen beherrschen. Ich gehe hier zum Beispiel in den höchsten Französischkurs und wenn ich das jemandem erzähle ist das immer ein ziemlicher Pluspunkt. In Naturwissenschaften sind sie ziemlich gut und in Sport sowieso, weil das einfach dazu gehoert hier in der High-School. In Sachen Geschichte und Politik sind sie ganz stolz, wenn sie etwas über US-Geschichte wissen, aber über den Tellerrand schauen die wenigsten (abgesehen von IB-Schülern) raus. Das ist so das gröbste zusammengefasst.
Sonntag, 16. Oktober 2011
Gastfamilienwechsel Teil 5
Samstag, 15. Oktober 2011
Gastfamilienwechsel Teil 4
Mittwoch, 12. Oktober 2011
Gastfamilienwechsel Teil 3
Als ich in ihr Haus kam habe ich das Zimmer vom Sohn bekommen, was ich einfach nur unglaublich nett fand. An diesem Abend habe ich dann gesehen, wie es sein kann und sein sollte, wenn man so ein Programm mitmacht.
Donnerstag, 6. Oktober 2011
Gastfamilienwechsel Teil 2
Mittwoch, 5. Oktober 2011
Gastfamilienwechsel
Ihr koennt euch mit Sicherheit nicht vorstellen, was ich in dem Moment gedacht habe. Glaubt mir, das war echt eine aussergewoehnliche Erfahrung fuer mich. Wenn ich dieses Gefuehl beschreiben muesste waere es vermutlich eine Mischung aus Ueberraschung, Verachtung, Belustigung, Verwirrung, Unwissenheit und einem kleinen Funken Hass. Ich achte auf meine Wortwahl, aber ich denke, dass dieses Gefuehl nicht komplett ohne Hass auskommen kann. Von diesem Zeitpunkt aus hat mein Gehirn eine sagenhafte Geschwindigkeit aufgenommen und jetzt sind mir die tausend verschiedenen Gedanken wirklich durch den kopf geschossen. Deshalb habe ich meinen "Gastvater" auch unterbrochen bevor er seinen Satz beenden konnte. Ich habe natuerlich erstmal nachgefragt, im Glauben bei ihm seien ein paar Sicherungen durchgebrannt. Falsch geglaubt. Er hat mir erstmal erklaert, dass er die "Entscheidung" nicht verstehen koenne, da er mich sehr moege, aber er natuerlich nicht seiner Frau widersprechen koenne. Daraufhin gab es eine Diskussion in der ich ihn mit Fragen bombadiert habe, was ich denn bitte falsch gemacht habe. Seine Antwort war jedes einzelne Mal die selbe. "Ich weiss es nicht". Eines ist klar. Entweder, er wollte einfach nur keinen grossen Streit mit mir, oder er hat die Wahrheit gesagt und vertritt die Meinung seiner Frau wirklich nicht. Ich weiss es nicht und ehrlich gesagt will ich es auch gar nicht wissen. Nach ein paar Stunden bin ich dann erstmal aus dem Haus raus gegangen, weil ich mich in dem Moment wirklich leer gefuehlt habe. Ich habe naehmlich gewusst, was passiert, wenn meine "Gastmutter" nach Hause kommen wuerde. Ich wuerde zwei Moeglichkeiten haben. Entweder mich bei ihr entschuldigen um einem Streit auszuweichen oder einfach zu sagen, was ich denke. Ratet mal, wofuer ich mich entschieden hab.
Als ich dann wieder ins Haus bin habe ich mich sofort an den kuechentisch gesetzt, wo meine "Gastmutter" auf mich gewartet hat. Es folgte die wohl laecherlichste Diskussion meines bisherigen lebens. Zuerst wollte sie mir 'erklaeren" warum sie diese Entscheidung getroffen hat. Sie fing damit an, mich zu fragen, warum ich oefter nicht die Lebensmittel essen wollte, die sie mir anbot. Von meinem heutigen Standpunkt aus, haette ich ganz einfach die Wahrheit sagen koennen, naemlich dass ich einfach nicht so sehr auf Haare in meinem Essen stehe. Das haette sie aber sowieso nicht verstanden, da sie ja dieses problem nicht hat. Wenn man sowieso schon Haare auf den Zaehnen hat, ist das sicherlich nicht so dramatisch. Dann hat sie mich gefragt, wieso ich ueberlegen wollte ob ich zu einem Fussball Spiel mitgehen wollte. Dazu die Geschichte: An diesem morgen wurde ich in das "arbeitszimmer" gerufen und gefragt, ob ich an irgendeinem Wochenende zu einem Fussballspiel gehen wolle. Ich hatte prinzipiell nichts dagegen, wollte aber vorher noch meine termine checken, da es in Deutschland ja definitiv ueblich ist mal mindestens das Wochenende zu lernen, wenn man zum beispiel 3 Arbeiten schreibt. Als ich grade aus dem Zimmer gehen wollte wurde ich angeschriehen, was mir denn einfaelle und was denn mit mir los sei. Was koenne es denn schon wichtiges geben? Ich habe ihr in einem moderaten Ton meine Befuerchtung geschildert, dass ich nicht genug zeit zum lernen haben koennte. Das wollte sie nicht hoeren und hat mich aus dem Raum geschickt.
Die Diskussion ging weiter, wurde immer peinlicher und erreichte ihren Hoehepunkt als ich meinen "Gastvater" holen musste, da er bestaetigen sollte ob meine "Gastmutter" irgendetwas gesagt hat oder ob ich sie anluegen wuerde. Die Antwort ging wieder auf mein Konto.
Ich habe mich in der "Diskussion" gefuehlt wie der einzige Erwachsene im Haus. Mein "Gastvater" war eines von diesen kindern das keine Beachtung bekommt und deswegen die Drecksarbeit fuer die Selbstbewussteren kinder macht, in diesem Fall die schlechte nachricht ueberbringen und meine "Gastmutter" war das fiese kind das keiner mag und das sich deswegen auf moeglichst eklige Weise an den menschen raecht. Sie ist das kind, dass ihre Mama (in dem Fall meinen "Gastvater") holen muss, um Bestaetigung zu erhalten.